Der Solarbauer
29. Oktober 2012

Im Alter scheint die Sonne

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Auf dem Hof von Theodor van Look in Kalkar im Landkreis Kleve ist die Welt in Ordnung: Dicke Kühe spazieren auf einer sattgrünen Wiese. Ein roter Kater sonnt sich im Gras. Auch auf das Dach des Schweinestalls scheint die Sonne. Es ist mit Solarzellen gepflastert. Seit 2004 erzeugt der Landwirt Solarenergie. Mit dem Geld, das seine Solaranlage einbringt, möchte der 58-jährige später seine Rente aufbessern.

Deshalb erzeuge ich Energie

„Vor acht Jahren hatten meine Frau Marianne und ich die Idee, Solarzellen zu kaufen. Eine Solaranlage macht wenig Arbeit und bringt Geld. Auf dem Hof können wir das immer gut gebrauchen. Wir züchten Schweine – kann ja sein, dass das in einem Jahr nicht besonders gut läuft. Außerdem bekommen wir als Landwirte eine geringe Rente – Solarzellen sind für uns deshalb auch eine Altersvorsorge. Wenn unsere Anlage im Jahr 2019 abbezahlt ist, können wir mit den Einnahmen unsere Rente aufbessern.“

So rechnet sich das

„Die ersten Module für unsere Solaranlage haben wir 2004 gekauft, fünf Jahre später haben wir die Anlage dann erweitert. Das war nicht gerade billig: Insgesamt haben wir 125.000 Euro bezahlt. So viel Geld hatten wir natürlich nicht auf der hohen Kante und mussten deswegen einen Kredit aufnehmen.

Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen: Unsere Solaranlage ist über 200 Quadratmeter groß und hat eine Höchstleistung von 33.000 Kilowattstunden Strom im Jahr – genug, um etwa zehn Zwei-Personen-Haushalte zu versorgen. Wir speisen den Strom komplett ins öffentliche Netz ein. Weil wir die Solaranlage so früh gebaut haben, bekommen wir 54 Cent pro Kilowattstunde vom Stromkonzern RWE. Das bringt uns 1200 Euro im Monat, allerdings müssen wir davon Steuern zahlen und den Kredit tilgen. Deswegen sind in all den Jahren nur 8000 Euro Gewinn übrig geblieben. Das ändert sich, wenn unsere Schulden getilgt sind: Dann rechnen wir mit etwa 1000 Euro monatlich.“

So sieht die Arbeit aus

„Wir haben mit unseren Solarzellen kaum Arbeit. Einmal im Jahr müssen sie abgestaubt werden – früher sind wir noch selbst auf’s Dach geklettert, heute lassen wir andere klettern.“

Das denken die Anderen

„Viele von ihnen haben inzwischen auch Solaranlagen und versorgen sich so auch selbst mit Strom. Ich sehe kaum noch ein Dach im Kreis Kleve, auf dem keine Solarzellen montiert sind. Zwischendurch hat das für Probleme gesorgt: Weil so viele gleichzeitig Solarzellen in Betrieb genommen haben, war das Stromnetz zeitweilig überlastet. Inzwischen funktioniert das Netz aber ganz gut…

 

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